Die Gründungsmitglieder Anna Will und Fanny Schorr bereisten im Jahr 2012 den Kontinent Afrika. Dies ist ein Text, den sie während ihres Kenia Aufenthaltes verfassten.
Wusstet ihr dass Menschen überall Menschen sind.
In Berlin und den Slums von Nairobi. Und Armut ist nicht nur ein Wort.
Sie steckt tief in den Knochen. Sie ist ein Lebensgefühl und ein Kerker.
Ein Meer aus Baracken in den Gassen wohnt die Furcht.
Verzweifelte Mütter. Zu viele Kinder.
Geschlagene Kinder. Einsame Kinder. Sie sammeln Müll. Dein Kind überlebt! Es ueberlebt , ueberlebt – oder stirbt.
Vater ist tot oder auf Arbeit bringt 50 Cent nach Haus.
Prostitution bringt Geld und Aids. Bildung ist ein Paradies.
Gesundheit ein Luxus.
Die Familie halten zusammen. Wie sollen sie sonst überleben. Oder leben.
Wie sollen sie Leben?
Die Glücklichen sterben mit 55. Die Kost des Lebens.
Was soll schon werden. Keine chance.
Schwarze Verzweiflung in den Winkeln jedes Raums. Sie schleicht sich ein unbemerkt geht nicht fort!
” siehst du das Leben nicht!?” “Oh Anna – ich vergesse es auch…”
Jeder lebt für sich allein. Was heisst das schon, ein Mensch zu sein?
Ich schreie “Nein!” Ich schreie “NEEEIIINN!”.
Ist das Leben. darf das Sein?
Was heisst es schon ein Mensch zu sein?
Du überlebst fuer dich allein! Darf das Sein?
Dunkelheit und schwarze Schatten. Menschentiefen Seelentod.
Hohle Augen schreiende Herzen.
Neben mir ein schöner junger Mann. Er dreht den Kopf. Er schaut mich an!
Ich habe Angst.
Seine Augen verschwinden in einer Leere…
Ausgesaugt vom Leben. So viel eingesperrter Schmerz.
sie schreien. Sie Schreien. SIE SCHREIEN.
———sie bleiben stumm————-
Es färbt dem Boden wenn ein menschlicher Körper zu seiner blutigen Masse wird.
Es faerbgt dem bodien whennnn ain menschlichher korrrpa zu einre blutigren masse wird.
Es faerbt den Booohden….
Unschuldige Mörder!
Der Slum kennt keine Gnade!
Schüsse, Messer , Steine, alles Recht was Macht verspricht!
Sog der Verzweiflung.
Feuer des Hasses.
KEIN Weg hinaus……
Angst baut Mauern. dabei versuchen wir doch bloss gut zu sein. Überall. bloss gut zu sein. Gut zu sein…
Jeder lebt für sich allein. Was heisst es schon ein Mensch zu sein.
Ich schreie” Neeeiiin”. Ich schreie “Nein!”
Im Herzen rein.
Doch nimm den Stein.
Was heisst es schon ein Mensch zu sein. Du überlebst fuer dich allein.
Es muss so sein.
Fuer uns ist es so einfach zu gehen. Unsere Freunde müssen bleiben.
Ein System der Ungerechtigkeit. Wie kann Geburt so viel Entscheiden. Nationalität sagt doch nicht aus, wer du bist.
DER PASS DIE FREIHEIT ODER NICHT.
Ein System der Ungerechtigkeit. Entstanden aus der Geschichte dieser Welt.
Jeder Mensch hat seine Gründe!!!
Und die Menschen schreien, ob wir sie hören – oder nicht.
Sehen unseren Freund wie er Stueck fuer Stueck zerbricht-
wir koennen neue Wege gehn!
Hoffnung lass mich nicht fortwehn!- Halte mich.
halte mich.
Wir funktionieren fuer uns allein. Was heisst es schon ein Mensch zu sein?
Ich schreie “Nein!” . Ich schreie “NEIN!”.
Ist das das Leben. Darf das Sein.
Was heisst das schon ein Mensch zu sein. Du funktionierst fuer dich allein.
Es muss so sein. Darf das sein?
Neben uns steht unser Freund.
So verschieden sind wir nicht.
Wir hoeren es schreien in dir. So laut dass du es garnicht hoeren kannst.
Er nimmt uns in den Arm sagt :”ich beschuetze euch – Bitte bleibt!!”
Zwischen Lachen , zwischen Weinen schaun wir uns an.
Menschlichkeit kann so gross sein, dass sie die Mauern vergisst.
Verzweiflung so gross dass sie die Menschlichkeit vergisst.
Wir hoeren es schreien ich dir. So laut das du es garnicht hoeren kannst.
Helden hausend in Wellblrechbaracken, nach Lichtern suchend, in Massen aus Muell.
Suchend nach dem Licht, wer auf dieser Welt tut das denn Nicht.
Suchend nach dem Licht, wer tut das nicht….
Armut ist nicht nur ein Wort.
Sie steckt tief in den Kochen.
Sie ist ein Lebensgefuehl
und ein Kerker .
ist das gerecht?
ein Blick über die Dächer des Mali Saba Slums